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HARIDWAR / RISHIKESH

02.11.2009 Mo
Spaetes Fruehstueck im Restaurant auf dem Dach, Sanjay ist laut Onkel schon frueher aufgestanden, also mache ich mich alleine auf den Weg in den Ort. Sauberes tuerkises Wasser, Berge, wunderschoen.
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Die Laxman Jhula schwingt leicht unter der Last der Menschen und Motorraeder, unter und neben uns badende und waschende Leute. 
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Ich erklimme den Sri Trayanbakeshwar Tempel, ueber zehn Stockwerke, der Weg gesaeumt von Goetterstatuen und Andenkenlaeden.
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Danach relaxen am Strand, ich unterhalte mich ein wenig mit einem kleinen Maedchen das mir ein Bluetenschiffchen verkaufen will, beobachte wie Menschen baden (es ist suess, viele Inder aus dem Landesinnern koennen nicht schwimmen, aber tun so als ob sie's koennten, genau wie ich beovor ich schwimmen gelernt habe, mit huepfen auf dem Boden, tief ist es hier am Rand ja nicht :-)) Boot fahren, Gangeswasser abfuellen, waschen.. Eine Kuh frisst etwas kokelndes...Bar-B-Kuh :-)
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Schliesslich reisse ich mich los und schlendere die Hauptstrasse entlang, man ist sowohl auf westliche als auch neuerdings auf indische Touristen eingerichtet. Aber die Verkaeufer sind nicht wirklich agressiv. Aus vielen Laeden schallen Om Shanti CDs, sicher auf die Ashram-Zielgruppe zugeschnitten. Ich besichtige einige Ashrams, schoene Gaerten mit Goetterstatuen und viele Auslaender in weissen Klamotten und Hippie Taschen. Dann komme ich zum Ende des Ortes, wo der Ashram von Maharishi Yogi war, der "Beatles" Ashram. Man sieht aber vom Weg aus nicht viel, ich gehe erst mal an den Fluss hinunter und bewundere die Aussicht und die Ruhe hier. Ein Sadhu der sein Zelt aus Plastikplanen an dieser schoenen Stelle aufgeschlagen hat winkt mir, ich solle herueberkommen. Wir sitzen vor seinem Zelt, teilen seine Rosinen und meine Orange waehrend er vom Sadhu-Sein erzaehlt, von der Zeit als der Maharishi noch lebte und die Massen zum Ashram pilgerten, wie hundert Leute in dem kleinen Haus ausserhalb an der Flussbiegung dort drueben uebernachtet haetten, und wie jetzt alles verwildert und man nur wenn man dem Guard etwas gibt in auf das Gelaende darf. Er steckt sich eine Bidi an (ich lehne dankend ab) und meint in einer Grosstadt koenne er einfach nicht leben (er fragt mich aber dennoch in welchem Stadtteil ich in Delhi wohne), ein Sahu muesse allein sein und diese Sadhus die in der Stadt lebten und Geld einsackten seien keine echten. Einmal sei sogar ein anderer Sadhu zu ihm gekommen und haette seine Decke geklaut, ein ziemliches Drama, denn hier am Fluss wird es abends ziemlich kalt und es hat etwas gedauert bis er genug Geld hatte eine neue zu kaufen. Und ein Freund habe ihm geholfen seine Huette besser gegen die Kaelte abzudichten. Neben dem Zelt hat er liebevoll ein paar Gruenpflanzen gepflanzt, etwas weiter eine Feuerstelle, direkt vor dem Zelt steht eine Goetterstatue aus weissem Marmor im Flussand, eine Spende. Er ist 78, hat ein gelbes Tuch mit Hindischrift um den Kopf gewickelt und ein unglaubliches Grinsen mit Zahnluecken :-) Beim Abschied zoegere ich kurz ob ich ihn fragen soll ob ich ein Bild machen koenne, zur Erinnerung, aber ich entscheide dass dies die Stimmung kaputt machen wuerde und widerstehe.
Auf dem Rueckweg Stop an einem abgelegenen Ajuverdischen Restaurant in einer Laube am Fluss, klar,  Palak Paneer und Lassi. Der Palak ist frisch, Blattspinat und nur gedaempft, eine sehr wohlschmeckende und dazu noch gesunde Variante.
Die Weissgekleideten sehe ich dann beim Aarti wieder, seltsamerweise sitzen sie nicht wo alle sitzen auf der Landseite sondern auf der "Tribuehne" auf der die grosse Shiva Statue sitzt. Es sollte mir egal sein, aber sie gehen mir leider dennoch auf die Nerven wie sie testen ob ihre Haare und ihre weisse Kluft richtig sitzen bevor sie sich gegenseitig vor Shiva knipsen. Nur ein weissgekleideter Mann mit Turban und eine Frau in Weiss die wie eine Prinzessin angezogen ist sitzen auf Ehrenplaetzen auf den Stufen, vielleicht die Gurus der "weissen Weissen"?. Egal, ich vergesse sie bald, der Sonnenuntergang ist spektakulaer, dann Vollmond und Hawan Zeremonie, gefolgt von wunderschoener Musik und Gesang. 
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Ein Strahl Wasser kommt aus Shiva's Haarknoten, er symbolisiert wie er das Wasser aufgefangen hat das sonst Unheil ueber die Menschheit gebracht haette. Zum Abschluss spricht noch eine Frau in salbungvollem Ton auf Englisch, jedes zweite Wort ist cosmic, sie begruesst alle die hierhergekommen sind um Yoga zu lernen, oder auch nur auf der Durchreise sind (die Leute die hier wohnen werden einfach mal ausgelassen) und ist sich sicher "you are all here for a reason". Gut, wie erwartet ist das nichts fuer mich, aber die Zeremonie ist vorbei und der nette aeltere Herr neben mir will mit mir Teetrinken gehen. Allerdings verliere ich ihn in dem Schuh-zurueck-hol-Gewirr, sodass ich dann lieber noch ein Lassi bei Topiwalla trinke in der Hoffnung dass sie vielleicht auch eine Toilette haben. Haben sie aber nicht, dafuer begleitet mich einer der dort arbeitenden Jungs bis zum Klo im Ashram nebenan, was fuer ein Service :-)
Und es geht so weiter, einer der Angestellten im Hotel bringt mich (Hund ausfuehrend) zum Vikram (Sammeltaxi) zum Busbahnhof. Was jedoch nicht eingeplant war ist dass statt sonst halbstuendigem Service nach Haridwar einfach garkein Bus dorthin auftaucht. Ich lerne diverse Leute kennen auf dem gemeinsamenen Fragemarathon nach dem Bus, am Ende entscheide ich mich mit Abishek und seinen zwei Freunden ein Vikram zu teilen, sie waren auf der Hochzeit ihres Bosses in Haridwar und muessen morgen wieder in Delhi arbeiten. Die Busse bleiben aus, erklaeren sie mir, weil es der erste Vollmond nach Diwali ist, ein wichtiger Tag fuer Hindus, unzaehlige Menschen wollen bei Vollmond im Fluss baden. Um noch mehr Chaos zu vermeiden fahren erst gar keine Busse. Mhm...der Vikram-Fahrer verlangt horrende 70 Rs pro Person (Bus 20), und er gibt sich mit uns vieren nicht zufrieden sondern sucht noch weitere Mitfahrer. Findet aber keine, denn ausser uns ist niemand bereit auch nur 30 zu zahlen. Die Jungs finden einen anderen Fahrer der bereit ist fuer 50 zu fahren, aber es gibt Stunk, die beiden Fahrer sind in der gleichen Union, wir muessen ins andere Vikram zurueck obwohl der Fahrer immer noch nicht bereit ist zu fahren. Dann handeln die Fahrer doch noch einen Deal aus dass wir mit einem kleineren Auto fahren koennen, darin sitzt bereits ein Maedel, es wird gemuetlich eng. Aha, sie zahlt 200! Da war dann fuer alle Fahrer noch was drin :-) Dass der Fahrer nicht abhebt ist alles, mit dem Bus hat es eine gute Stunde gedauert, jetzt schaffen wir die Strecke in etwas ueber 30 Min. Das Maedel kommt aus einem Ashram irgendwo im Norden und ist totmuede, sie hat gerade festgestellt dass sie immer noch auf Warteliste 6 bei ihrem Zug ist obwohl das Chart (finale Ausdruck der Passagiere) schon erstellt ist, also kommt sie nicht mehr mit. Die Jungs haben ebenfalls Probleme, sie benoetigen einen Bus nach Delhi, und es ist fraglich ob welche fahren. Nur ich habe gluecklicherweise mein Ticket, aber als ich am Bahnhof ankomme bin ich baff. Die Leute campen schon auf dem Bahnhofsvorplatz, drinnen ist nichtmal ein Stueckchen Boden zu haben. Das hatte ich auch noch nie... Ich gehe also erstmal Richtung der Dhabas gegenueber, bei einem werde ich abgewiesen, kein Platz. Ein alter Mann kommt grinsend vorbei und meint auf Hindi, ist besser so, wenn Du da reingehst kriegst Du eh Probleme mit dem Bauch :-) Ich gehe aber dennoch in das Dhaba nebenan und bestelle ein Thali und einen Chai. Der Besitzer amuesiert sich koeniglich, alle schauen mich an. Aber gut, das ist nicht neu. Ein Mann mit Wollmuetze setzt sich mir gegenueber und bestellt Paneer, mist, hatte ich nicht gewusst dass es den hier auch gibt. Aber das Thali und die Rotis sind lecker und ich kann ja auch mal was anderes essen! Den Chai muessen sie von weit her holen, mir war nicht klar dass sie hier gar keinen haben. Aber der Besitzer trinkt zumindest auch einen. Danach erkaempfe ich mir ein Stueck Boden auf dem Bahnsteig und sehe zu wie sich die Leute in die Zuege stapeln (woertlich genommen). Abishek taucht wieder auf, mist, kein Bus faehrt. Sie ueberlegen eine Weile ob sie den Zug nehmen sollen und eine Penalty zahlen (um auf meinen Vorschlag einzugehen mit auf meiner Bank zu sitzen sind sie zu hoeflich), dann entscheiden sie sich doch in Haridwar zu uebernachten und es frueh morgens zu versuchen.

03.11.2009 Di
Mein Zug kommt puenktlich und oh Wunder, mein Bett ist frei! Ich schlafe gut bis Nizamuddin. Dort will ein Autofahrer fuer die 40Rs Strecke 150Rs, ich muss lachen und meine auf Hindi ob er denn verrueckt sei, die umstehenden Fahrer lachen sich tot. Ich nehme lieber ein Prepaid-Auto, wobei mir dann das Lachen vergeht bis ich endlich einen Fahrer gefunden habe der auch bereit ist zu fahren. Sie muessen eigentlich, aber keiner tut es, weil ihnen die Strecke zu kurz ist. Sie behaupten einfach ihres waere kein Prepaid Auto, sie seien Taxi- und nicht Autofahrer.. Als sich schliesslich zwei Maenner erbarmen und mir ein Auto organisieren faehrt er einfach weg als ich einen Fuss hineinsetze, den naechsten nageln sie fest, dafuer versucht er dann mir etwas ueber eine extra Morning Charge zu erzaehlen, aber nicht mit mir, Bhaia, die gibt es nicht.
Kurz nach 6am, ich wecke Mihaela auf, schicke eine SMS an die Schule dass ich etwas spaeter zum Bilder malen komme und falle todmuede ins Bett.

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Ghat

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Laxman Jhula

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Im Sri Trayanbakeshwar Tempel

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Ved Niketan Ashram

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Ashram Garten

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Last Chance Cafe

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Sadhu's Lieblingsplatz

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Puja Vorbereitungen

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Sonnenuntergang vor Puja

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Vollmond (links)
und Laterne (rechts)

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Fleck & Schneck auf Indisch?

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Kein Platz, nicht mal mehr auf dem Boden

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Affe auf Uhr




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Delhi 09 - November
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